Jenseitskontakte - sind die Informationen wirklich von Verstorbenen?
- Mediumship & Research
- 8. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Juni
Die Hypothetischen Quellen von PSI und mehrfach verblindete Forschung mit Medien!
Studien mit Medien konnten statistisch signifikante Ergebnisse zeigen, welche darauf hindeuten, das verschiedene zeitgenössische Medien in der Lage sind, unter Laborbedingungen Informationen von einer verstorbenen Person zu empfangen [1, 2, 3, 4].
Im Bereich der Parapsychologie ist PSI ein Oberbegriff für anomalistische Kognition, extrasensorische Wahrnehmung (ESP) oder Psychokinese (PK) und für eine mögliche Quelle von PSI haben Wissenschaftler unterschiedliche Hypothesen aufgestellt, welche ebenfalls wichtig sind in der Berücksichtigung der Erforschung der Medialität [1].
Hypothetische Quellen von PSI
Für die mögliche Quelle der empfangenen Informationen über eine verstorbene Person durch ein Medium haben Wissenschaftler unterschiedliche Hypothesen vorgeschlagen [1]. Die Schwierigkeit innerhalb der Laborversuche mit Medien besteht scheinbar in der Abgrenzung der Quelle und wird als „Source of PSI Problems“ bezeichnet [1].
Die Survival Hypothese von PSI
Auf das Überleben des Bewusstseins oder Teile des Bewusstseins der Persönlichkeit eines Individuums nach seinem physischen Tod als Fortbestand des Bewusstseins getrennt von dem physischen Körper bezieht sich die „Survival Hypothese von PSI“ [5].
Das Medium würde in diesem Fall direkt Informationen von dem überlebenden Bewusstsein einer zu der Zeit verstorbenen Person erhalten, was auch eine gewisse Form von PSI erfordert, damit Informationen übertragen werden können [5].
Das Medium könnte dabei entweder Informationen über die verstorbene Person durch eine Art „telepathisches Scannen“ seiner Gedanken erhalten oder die verstorbene Person sendet telepathisch Informationen an das Bewusstsein des Mediums [5].
Die Hypothese des „Psychic Reservoir“ oder „Cosmic Reservoir“
Diese Hypothese bezieht sich auf die Vorstellung, dass alle Informationen seit Beginn der Zeit oder des Ursprunges auf eine bestimmte Art und Weise sowie irgendwo im Universum gespeichert werden und das ein Medium als Informationsquelle eher auf diesen kosmischen Speicher zugreift und nicht direkt Informationen von einer verstorbenen Person erhält, dessen Bewusstsein den physischen Tod überdauert hat [5].
Es gibt gegen diese Hypothese aber auch einige Einwände wie zum Beispiel; welches Organisationsprinzip oder welche Intelligenz verbirgt sich hinter dem „Psychic Reservoir“ und im Vergleich zu Laborbeweisen, welche Telepathie und Hellsichtigkeit unterstützen, existieren keine wissenschaftlichen Beweise, die auf einen kosmischen Informationsspeicher hinweisen [1].
Die „Super PSI-Hypothese“ oder „Living – Agenten PSI Hypothese“
Bei der Super PSI – Hypothese wird davon ausgegangen, dass die Informationen, welche ein Medium erhält, durch die paranormalen Fähigkeiten oder PSI der lebenden Personen erklärt werden kann [6].
Wissenschaftliche Versuche -Trennung der hypothetischen Quellen von Jenseitsbotschaften
Damit festgestellt werden kann, welche der wissenschaftlichen Hypothesen die beste Erklärung für die durch Medien erhaltenen Informationen liefert, ist wissenschaftliche Forschung erforderlich [5].
Deshalb haben Wissenschaftler vom Windbridge Research Center die experimentelle Verblindung der Versuche von Einzel-, Doppel-, Dreifach- auf Fünffachdesigns bei der beweisorientierten Medienforschung erweitert [7]. Weiterhin war es für Wissenschaftler wichtig herauszufinden, ob die Anwesenheit des Sitters notwendig war für eine genaue Lesung mit einem Medium [7].
Für die Versuche mit Medien führten Wissenschaftler einen Experimentator ein, welcher als stellvertretender Sitter (Proxy-Sitter, verblindet für Informationen über den Sitter und die verstorbene Person war) und mit dem Medium Testlesungen zum Beispiel über das Telefon durchführte [7].
Die Wissenschaftler stellten anhand der Versuche mit einem verblindeten Proxy-Sitter fest, dass ein Medium, welches gegen Informationen vom Sitter und über die verstorbene Person verblindet war, während der Testlesungen mit dem Proxy-Sitter sehr genaue Informationen über die verstorbene Person erhalten kann ohne die Anwesenheit des Sitters und dessen Feedback [4, 7].
Der Erhalt von Informationen durch Telepathie zwischen dem Medium und dem Proxy-Sitter ist durch die Verblindung ausgeschlossen, da weder der Proxy-Sitter noch das Medium Kenntnisse über den Sitter und die verstorbene Person hatten [7]. Versuche mit Medien nach dem fünffach verblindeten Versuchsprotokoll des Windbridge Research Center stützen die „Survival Hypothese von PSI“ [7].
Eine weitere Fragestellung, welcher Wissenschaftler nachgingen war; "Können unter fünffach verblindeten Versuchsbedingungen Informationen von bestimmten Verstorbenen erhalten werden, die gezielt für den Versuch ausgewählt wurden?"[7]. Hier konnten die Versuche zeigen, dass Medien in der Lage waren, spezifische Informationen von den ausgewählten Verstorbenen zu erhalten und sogar spezifische Fragen aus dem Leben der verstorbenen Person beantwortet wurden [7].
Für den Fall, das hier die „Survival Hypothese von PSI“ greift, könnte von einer aktiven Mitarbeit der Verstorbenen innerhalb der wissenschaftlichen Forschung mit Medien ausgegangen werden, welche dem Medium Informationen über ihr Leben vermitteln sowie ein Interesse daran haben, das Überleben des Bewusstseins zu beweisen.
Die prozessorientierte Forschung der Phänomenologie eines Mediums während der medialen Lesung und der psychischen Lesung kann neben der beweisorientierten Forschung, die darauf konzentriert ist, die Genauigkeit der Informationen unter kontrollierten Laborbedingungen zu prüfen, ebenfalls hilfreich sein bei der Definition der Informationsquelle [5].
Durch die Erfahrung der Medien direkt zu unterscheiden zwischen medialen Informationen von einer verstorbenen Person sowie von Informationen aus einer psychischen Lesung von einer lebenden Person und der Verwendung von Telepathie, Hellsehen und Präkognition sowie experimenteller Beweise dafür, dass beide Erfahrungen tatsächlich für Medien unter kontrollierten Bedingungen unterschiedlich sind, besteht die Möglichkeit, bei einer empirisch gesteuerten Unterscheidung zwischen „Survival – PSI“, „Super – Psi“ oder dem „Psychic Reservoir“ zu differenzieren [5].
Bedeutung der Unterscheidung der verschiedenen Hypothesen von PSI bei der Forschung mit Medien
Aus welcher Quelle die von Medien angezeigten Informationen stammen ist für die Wissenschaft wichtig, um die Beziehungen zwischen Geist / Gehirn / Bewusstsein eindeutiger verstehen zu können zum Beispiel ob Bewusstsein ein lokalisiertes Produkt unseres Gehirns ist oder nicht lokal existiert und an das Gehirn vermittelt oder übertragen wird [5].
Im sozialen Bereich ist diese Forschung auch von Bedeutung und das nicht nur aufgrund des wachsenden Interesses der Gesellschaft an Medialität und dem Überleben des Bewusstseins, sondern auch um die Fragen zu klären, ob Medien vermisste Personen finden oder zu strafrechtlichen Ermittlungen beitragen können [5].
Die durch ein Medium bereitgestellten Informationen könnten aber auch die Angst vor dem Sterben lindern, technologischen und sozialen Fortschritt mit sich bringen sowie bei der Trauerbewältigung hilfreich sein [5].
Sitter = Person für den die Lesung bestimmt ist
Proxy-Sitter = stellvertrender Sitter in wissenschaftlichen Studien
psychic = Informationen über eine lebende Person
medial = Informationen über eine verstorbene Person

Quelle:
Bildquelle: https://pixabay.com/
1. A. J. Rock & L. Storm. (2015). Testing Telepathy in the Medium/Proxy-Sitter Dyad: A Protocol Focusing on the Source-
of-Psi Problem. Journal of Scientifi c Exploration, Vol. 29, No. 4, pp. 565–584, 2015
2. Beischel, J., & Schwartz, G. E. (2007). Anomalous information reception by research mediums demonstrated using a
novel triple-blind protocol. EXPLORE: The Journal of Science & Healing, 3, 23–27.
3. Kelly, E. W., & Arcangel, D. (2011). An investigation of mediums who claim to give information about deceased
persons. The Journal of Nervous and Mental Disease, 199(1), 11–17.
4. Beischel, J., Boccuzzi, M., Biuso, M., & Rock, A. J. (2015). Anomalous information reception by research mediums
under blinded conditions II: Replication and extension. Explore: The Journal of Science and Healing, 11(2), 136–142.
5. J. Beischel & A. J. Rock (2009). Addressing the survival versus psi debate through process-focused mediumship research. The journal of parapsychology 73.
6. T.P.M. Rivas (2009). Is Super-Psi Really a Suitable Alternative for All Survival Data? https://www.researchgate.net/publication/309196518_Is_SuperPsi_Really_a_Suitable_Alternative_for_All_Survival_Data
7. Beischel, J. & Schwartz, G. E. (2007). Methodological Advances in Laboratory-Based Mediumship Research. Rhine
Research Conference: “Consciousness Today” March 23-25, 2007
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